Das Motivationsschreiben

Über eine Bewerbung muss man offenbar, wie die vorangegangenen Beiträge und Artikel zeigen, eine ganze Menge wissen. Ist es erst soweit dass das Fernstudium beendet ist und zudem idealerweise auch noch erfolgreich absolviert, so denkt man ja eigentlich, dass man das Schwerste hinter sich hat. Das mag im Rahmen des Inhaltlichen, das Studium betreffend, auch der Fall sein. Aber eine Bewerbung ist nicht mal einfach so schnell nebenher zusammengestellt. Das merkt vor allem der Leser letztendlich, der sich den lieben langen Tag mit nichts anderem beschäftigt und daher ein echtes Auge für das Detail beweist. Und nun ist das Studium beendet und man darf sich endlich auf die Bewerbungen stürzen um sich seinen Traumjob zu sichern. Besonders engagierte Bewerber werden sich bereits Gedanken um ein Motivationsschreiben gemacht haben.

Was ist ein Motivationsschreiben?

Im Grunde genommen ist ein Motivationsschreiben ein anderes Wort für das Anschreiben der Bewerbung. Hierbei geht es also sowohl darum, den potentiellen Arbeitgeber in spe von sich selbst zu überzeugen, also auch darum darzulegen, wieso man selbst genau DIESEN Job will.Exakt dieser Wille sollte hierbei auch deutlich kommuniziert werden. Darüber hinaus kann man auch anders vorgehen: Das Anschreiben der Bewerbung wird in diesem Falle schlicht, nüchtern und konkret gehalten. Hier kommt man auf den Punkt und beschreibt ausschließlich klare Fakten – und das möglichst kompakt und vor allem übersichtlich. Dann kann zudem das Motiationsschreiben – in bestimmten Berufsgrueppen – eine Art dritte Seite innerhalb der Bewerbungsmappe darstellen, wenngleich auch in besonders kreativer Form. Sogar in Form einer Ode oder eines Gedichtes kann diese Extra-Seite erstellt werden. Doch unter uns: Bei Berufen, in denen man in sehr seriösen Unternehmen eine Bewerbung abgeben möchte, sollte man auf solche Details besser verzichten.

Ist ein Motivationsschreiben notwendig?

Nicht zwingend. Oftmals wird darauf verzichtet, soetwas wirkt oft verspielt und manchmal sogar störend, weil ein solches Schreiben als Extra in der Mappe nur sinnfreien Platzes bedarf.

Wie baut man ein solches Schreiben auf?

Letztendlich ist und bleibt das Motivationsschreiben ein Anschreiben in einer Bewerbung. Die Ansprache sollte also auch hier maximal persönlich, jedoch dennoch auch seriös sein. Der explizite Ansprechpartner ist bereits bekannt? Dann darf bitte ein Name fallen. Ein “Sehr geehrte Frau Mayer” wirkt stets besser, als ein “Sehr geehrte Damen und Herren”, doch vorranig gilt es zu beachten, dass in jedem Fall der korrekte Ansprechpartner angesprochen wird und dass der entsprechende Name auch zwingend korrekt geschrieben wird. Insgesamt gehören sie geschriebenen Sätze eher kurz gehalten und vor allem prägnant. Um den heißen Brei zu reden bringt keinem etwas, es raubt Platz und macht das Lesen kompliziert. Halten Sie den Leser bei der Stange, kurz und knackig. Gerade im Mittelteil darf unbedingt auf die persönlichen Vorzüge eingegangen werden. Es ist wichtig, dass man selbstbewusst wirkt und seine besonders positiven Eigenschaften auch Preis gibt. Ein einprägsamer Schluss ist ein Muss. Ein “Ich würde mich über einen Vorstellungstermin freuen” kommt in nahezu jedem Anschreiben vor. Hier darf man mutig sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem “Ich freue mich bereits auf einen Terminvorschlag zur Vorstellung”? Das wirkt mutig und selbstbewusst. Generell darf man sich nicht kleinmachen, weil man noch keine Berufserfahrung im neu auserkorenen Job hat. Sie haben studiert! Das ist eine echte Leistung. Und dann auch noch auf Fernstudienbasis. Das schafft nicht jeder. Hier geht man also nicht auf bereits erworbene praktische Kenntnisse ein, aber auf Vorlieben, Talente und auch die Schwerpunkte des erfolgreich absolvierten Fernstudienganges. Beispielsweise ist ein toller, einprägsamer Start: “Als Absolvent der Betriebswirtschaftsleere begeistere ich mich insbesondere für…” – “Mein Studium schloss ich im Juni 2006 an der Uni YX mit dem Gesamtdurchschnitt sehr gut ab..” Und: Es gibt selbstverständlich auch ganz persönliche positive Eigenschaften. Diese dürfen nicht nur, sondern sollten sogar unbedingt genannt werden. “Durchhaltevermögen und Sorgfalt zeichnen mich aus…” oder “Mir selbst spreche ich eine sehr gute Kommunikationsfähigkeit zu…”

Wo gehört das Motivationsschreiben innerhalb der Bewerbungsmappe hin?

Entweder gehört das Motivationsschreiben als Anschreiben anerkannt oder aber als besonderes und sehr persönliches Extra, was dann als dritte Seite gilt.

Was sollte man dabei beachten?

Alle Sachverhalte werden innerhalb des Motivationsschreibens als positiv deklariert und kommuniziert. Schließlich möchte man als Bewerber ja herausragen und einen sehr guten Ersteindruck hinterlassen. Aufdringlichkeit gilt es hier zu vermeiden, ebenso eklatante Übertreibungen. Sollte es eine weniger positive Eigenschaft am Bewerber geben, sollte man diese schlichtweg nicht ansprechen aber keinesfalls separat hervorheben. Unsicherheiten der noch so kleinsten Art werden einem erfahrenen Personaler schnell ins Auge fallen. Und: Meiden Sie “Ichs”. Das wirkt arrogant und lässt vermuten, dass man sich selbst als Bewerber nicht gut in die Lage des potentiellen Arbeitgebers versetzen kann, was wiederrum mangelnde Sozialkompetenz ausstrahlen könnte. (“Ich habe Ihrer Annonce entnehmen können….” – Besser wäre hier beispielsweise: “Sie inserierten am 1.1.13 in der MZ ….”)

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