Studiengebühren
Als Studiengebühren werden Beiträge bezeichnet, die Studierende zur Deckung der Kosten für Lehre und Ausstattung einer Hochschule oder Universität zahlen müssen. Sie sind nicht zu verwechseln mit den Semesterbeiträgen, die Studierende ebenfalls insbesondere an staatlichen Hochschulen zahlen müssen. Semesterbeiträge sind in der Regel Abgaben für soziale Einrichtungen wie das Studentenwerk, die studentische Selbstverwaltung und häufig auch für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Im Gegensatz dazu fließen die Studiengebühren direkt an die Universität, die damit die Kosten für die Lehre decken soll.
In Deutschland wurden Studiengebühren an staatlichen Universitäten 1970 abgeschafft. 2008 führten nach verschiedenen Gesetzesänderungen sieben Bundesländer (Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland) Studiengebühren erstmals wieder ein. Die Höhe lag in der Regel bei rund 500 Euro pro Semester. Bis auf Bayern und Niedersachsen haben die meisten dieser Bundesländer die Gebühren weitestgehend wieder abgeschafft oder planen, sie wieder abzuschaffen.
Studiengebühren an privaten Hochschulen und Universitäten
Anders als an staatlichen Hochschulen sah es bereits vor den Gesetzänderungen der vergangenen Jahre an privaten Hochschulen und Universitäten aus. Dort waren und sind Studiengebühren gang und gäbe. Sie liegen in der Regel auch deutlich höher als an den staatlichen Hochschulen und Universitäten.
Im Gegenzug für die höheren Gebühren erhalten die Studierenden in der Regel mehr Service und häufig auch eine bessere materielle Ausstattung der Hochschuleinrichtungen. Zudem sind die einzelnen Studiengruppen häufig deutlich kleiner, so dass eine intensivere Betreuung der Studierenden durch die Professoren und Dozenten möglich ist. Die damit in der Regel auch deutlich höheren Kosten für die Hochschule werden meistens zu einem großen Teil oder auch komplett auf die Studierenden umgelegt. Die Studierenden zahlen also mehr oder weniger direkt für die Leistungen des Anbieters.
Inwiefern dabei die Devise gilt, dass auch besser ist, was mehr kostet, lässt sich schwer sagen. Studierende sollten in jedem Fall genau prüfen, welche Leistungen sie bei einem Anbieter für ihre Studiengebühren erhalten, ob sie ihnen den gefordert Preis wert sind und ob sie die Leistungen überhaupt benötigen oder wünschen.