Studienfinanzierung

Jedes Studium kostet Geld. Selbst an staatlichen Universitäten, die keine Studiengebühren verlangen, müssen die Studierenden in der Regel mindestens einen Semesterbeitrag an das Studentenwerk zahlen. Gerade bei einem MBA-Studium oder einem weiterbildenden Masterstudiengang bleibt es jedoch in dem meisten Fällen nicht dabei. Wer ein MBA- oder Masterstudium absolvieren möchte, sollte daher in jedem Fall mit weiteren Kosten für Studiengebühren rechnen. Je nach Anbieter fallen diese natürlich unterschiedlich hoch aus. Die Spanne reicht von etwa 5.000 Euro bis hin zu mehr als 50.000 Euro für ein Studium.

Kosten für ein MBA- oder Masterstudium

Die Studiengebühren sind allerdings nicht die einzige Ausgabe, die im Laufe eines Studiums entsteht. Auch Kosten für Studienmaterialien, Auslandsaufenthalte, Reise- und Unterbringungskosten sollten berücksichtigt werden. Ob und in welcher Höhe für einen einzelnen Posten tatsächlich Kosten anfallen, variiert von Studium zu Studium.

Kosten im Vorfeld

Bereits vor dem Beginn eines Studiums können Kosten entstehen, die nicht zu vernachlässigen sind. Darunter fallen vor allem Kosten für Bewerbungen, für die Teilnahme an Auswahlverfahren oder Kosten für Englisch-Zertifikate. Folgende Kosten können im Vorfeld eines Studiums gewöhnlich anfallen:
  • Testgebühren für GMAT und TOEFL/IELTS
  • Gebühren für Vorbereitungskurse für GMAT und TOEFL/IELTS
  • Kosten für sonstige Trainings
  • Kosten für Bewerbungsunterlagen (Mappen, Porto, Druckkosten)
  • Reise- und Unterbringungskosten für Bewerbungsgespräche, Assessment-Center oder sonstige Auswahlverfahren

Kosten während des Studiums

Die folgenden Kostenpunkte sollten Sie bei einer Finanzplanung für ein MBA- oder Masterstudium in jedem Fall zusätzlich zu Ihren regulären Lebenshaltungskosten berücksichtigen und prüfen:
  • Immatrikulationsgebühren
  • Studiengebühren
  • Prüfungsgebühren
  • Semesterbeiträge
  • Kosten für Präsenzveranstaltungen (z. B. Fahrtkosten und Unterbringung)
  • Versicherungen
  • Studienmaterial und Bücher (evtl. Laptop)
  • Verdienstausfall (z. B. durch Sonderurlaub, oder bei einem Vollzeitstudium)
  • zusätzlicher Haushalt (i. d. R. nur bei einem Vollzeitstudium relevant)
Je nach den persönlichen Gegebenheiten und dem Angebot des Studienanbieters können natürlich auch für andere Leistungen Kosten entstehen.

Möglichkeiten zur Finanzierung eines MBA- oder Masterstudiums

Nach der genauen Ermittlung der voraussichtlichen Kosten für ein Studium stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Die Möglichkeiten für eine Finanzierung sind vielfältig und reichen von der Eigenfinanzierung über einen Studienkredit bis hin zum Stipendium. Aber nicht jedes dieser Mittel kommt für jeden Studierenden in Frage. Folgende Möglichkeiten sind die gängigsten:
  • Eigenfinanzierung
  • Kredite
  • Stipendien
  • BAföG
  • Finanzierung durch den Arbeitgeber

Eigenfinanzierung

Eine Eigenfinanzierung kommt in den meisten Fällen dann in Frage, wenn bereits eine größere Summe angespart worden ist, mit der die entstehenden Kosten für das Studium gedeckt werden können. Bei besonders günstigen Studiengängen mit wenigen Zusatzkosten kommt eine Eigenfinanzierung unter Umständen auch aus dem laufenden Einkommen in Frage.

Studienkredite und Bildungsfonds

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sind Kredite für eine Studienfinanzierung in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet. Seit einigen Jahren wächst das Angebot jedoch stetig. Bei Studienkrediten handelt es sich um relativ günstige Kredite, die in regelmäßigen Raten (z. B. monatlich) ausgezahlt werden. Eine Rückzahlung beginnt bei den meisten Angeboten nach Ablauf einer bestimmten Frist nach dem Studienabschluss. Ein weiterer Vorteil von Studienkrediten ist, dass sie häufig nur geringe oder auch gar keine Sicherheiten verlangen. Neben den Studienkrediten haben sich in den letzten Jahren auch Bildungsfonds immer stärker etabliert. Hierbei übernimmt ein entsprechender Fonds die Studiengebühren und mitunter auch Lebenshaltungskosten ausgewählter Studierender. Die Studierenden müssen nach dem Studium nach Ablauf einer Frist einen vorher festgelegten Anteil ihres Einkommens für einen bestimmten Zeitraum an den Fonds zurückzahlen.

Stipendien

Ein Stipendium stellt vermutlich die angenehmste Art der Studienfinanzierung dar, da die gezahlten Beträge nicht zurückgezahlt werden müssen. Stipendien werden von verschiedenen Stiftungen und Institutionen ausgegeben. Auch viele (Fach-)Hochschulen und Universitäten betreiben inzwischen eigene Stipendienprogramme. Die Höhe eines Stipendiums kann sehr unterschiedlich ausfallen. Um ein Stipendium zu erhalten, müssen die Bewerber bestimmte Auswahlkriterien erfüllen. Neben sehr guten Leistungen in Schule, Beruf oder Studium entscheiden häufig auch soziales Engagement oder besondere private Leistungen darüber, ob jemand ein Stipendium erhält oder nicht.

BAföG

Das BAföG dient der finanziellen Unterstützung von Studierenden, die ihren Lebensunterhalt während eines Studiums ansonsten nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Es richtet sich jedoch in erster Linie an Erst-Studierende an staatlichen (Fach-)Hochschulen und Universitäten, die ihr Studium direkt im Anschluss an die Schulausbildung aufnehmen. Da viele Master- und MBA-Studierende die Kriterien für das BAföG häufig nicht mehr erfüllen, kommt dieses Instrument zur Studienfinanzierung nicht für alle Studierenden in Frage. Aufgrund der zahlreichen Ausnahmeregelungen und Sonderbestimmungen lohnt es sich jedoch in jedem Fall, vor dem Studienbeginn zu prüfen, ob ein Anspruch auf BAföG besteht oder nicht. Auch wenn damit vielleicht nicht das ganze Studium finanziert werden kann, stellt das BAföG auf jeden Fall einen wertvollen Baustein in der Studien-Finanzierung dar.

Finanzierung durch den Arbeitgeber

Viele Arbeitgeber sehen in einem Master- oder MBA-Studium eine gute Möglichkeit ihr eigenes Personal weiter zu qualifizieren. Das ist für viele Unternehmen eine attraktive Option, weil sie auf diese Weise qualifizierte Mitarbeiter erhalten, die mit den Abläufen und Gepflogenheiten des Unternehmens gut vertraut sind und nicht erst aufwändig angeworben und eingearbeitet werden müssen. Immer mehr Arbeitgeber übernehmen daher die Kosten für ein MBA- oder Masterstudium ihrer Mitarbeiter. Diese müssen sich im Gegenzug häufig verpflichten, für eine bestimmte Dauer im Unternehmen zu bleiben. Fragen lohnt sich bei dieser Option auf jeden Fall.